Was meine
Mutter mir sagte
Das kann wohl wahr nicht sein.
Sie sagte: Wenn du einmal befleckt bist
Wirst niemals du mehr rein.
Das gilt nicht für das Linnen
Das gilt auch nicht für mich.
Den Fluß laß drüber rinnen
Und schnell ist`s säuberlich.
Mit elfen war ich sündig
Wie ein Dreihellerweib.
Und wirklich erst mit vierzehn
Kasteit ich meinen Leib.
Das Linnen war schon gräulich
Ich hab`s in Fluß getaucht.
Im Korbe liegt`s jungfräulich
Wie niemals angehaucht.
Bevor ich noch einen kannte
War ich gefallen schon.
Ich stank zum Himmel, wahrlich ein
Scharlachen Babylon.
Das Linnen in dem Flusse
Geschwenkt in sanftem Kreis
Fühlet im Wellenkusse:
Jetzt werd ich sachte weiß.
Denn als ich mein erster umarmte
Und ich umarmte ihn
Da fühlt ich aus Schoß und Busen
Die schlechte Triebe fliehn.
So geht es mit dem Linnen
So ging es auch mit mir.
Die schnellen Wasser rinnen
Und aller Schmutz ruft: Hier!
Doch als die andern kamen
Ein trübes Jahr anfing.
Sie gaben mir schlechte Namen
Da wurd ich ein schlechtes Ding.
Mit Sparen und mit Fasten
Erholt sich keine Frau.
Liegt Linnen lang im Kasten
Wird`s auch im Kasten grau.
Und wieder kam ein andrer
In einem andren Jahr.
Ich sah, als alles anders war
Daß ich eine andre war.
Tunk`s in den Fluß und schwenk es!
`s gibt Sonne, Wind und Chlor!
Gebrauch es und verschenk es:
`s wird frisch als wie zuvor!
Ich weiß: noch viel kann kommen
Bis nichts mehr kommt am End.
Nur wenn es nie getragen war
Dann war das Linnen verschwend`t.
Und ist es brüchig geworden
Dann wäscht`s kein Fluß mehr rein.
Er spült`s in Fetzen forten.
So wird es einmal sein
Ich kann
den Blick nicht von dir wenden.
Denn über deinem Mann vom Dienst
hängst du mit sanft verschränkten Händen
und grienst.
Du bist berühmt wie jener Turm von Pisa,
dein Lächeln gilt für Ironie.
Ja … warum lacht die Mona Lisa?
Lacht sie über uns, wegen uns, trotz uns, mit uns, gegen uns –
oder wie –?
Du lehrst uns still, was zu geschehn hat.
Weil uns dein Bildnis, Lieschen, zeigt:
Wer viel von dieser Welt gesehn hat –
der lächelt,
legt die Hände auf den Bauch
und schweigt.
Wenn ich in der Hölle brenne
Wer sich davon was verspricht
Ob nun ′ne besoff'ne Henne
Mehr verbrannt wird oder nicht!
Ob nun ′ne besoff'ne Henne
Mehr verbrannt wird oder nicht
Wenn ich in der Hölle brenne
Wer sich davon was verspricht!
Kurz und schlicht
Schließlich ist das doch erst morgen
Morgen, das sind keine Sorgen
Morgen int'ressiert mich nicht
Und mit morgen könnt ihr mich!
Ein Rat für morgen ist kein Rat
Jeder bereut morgen, was er heute tat
Jeder verreckt daran früh oder spat
Doch um wen ist es schon schad′?
Und mit morgen könnt ihr mich!
Aber solltet ihr jetzt meinen
Dass ihr für mich zu Viel tut
Könnt′ es vielleicht nur so scheinen
Und mir geht es garnicht gut!
Könnt' es vielleicht nur so scheinen
Und mir geht es garnicht gut!
Aber solltet ihr jetzt meinen
Dass ihr für mich zu Viel tut
Könnt′ es vielleicht nur so scheinen!
Kurz und schlicht
Macht euch da nur keine Sorgen
Glaubt nur, ihr besorgt mir's morgen
Doch das int′ressiert mich nicht
Und mit morgen könnt ihr mich!
Ein Rat für morgen ist kein Rat
Jeder bereut morgen, was er heute tat
Jeder verreckt daran früh oder spat
Doch um wen ist es schon schad'?
Und mit morgen könnt ihr mich!
Wenn ich meine Spesen nenne
Vor dem ewigen Gericht
Fragt sich′s, ob ich dann noch brenne
Vielleicht brenne ich auch nicht!
Fragt sich's, ob ich dann noch brenne
Vielleicht brenne ich auch nicht
Wenn ich meine Spesen nenne
Vor dem ewigen Gericht!
Kurz und schlicht
Wie gesagt, das ist erst morgen
Morgen, das sind keine Sorgen
Morgen int'ressiert mich nicht
Und mit morgen könnt ihr mich!
Ein Rat für morgen ist kein Rat
Jeder bereut morgen, was er heute tat
Jeder verreckt daran früh oder spat
Doch um wen ist es schon schad′?
Und mit morgen könnt ihr mich!
Ach, man sagt, des roten Mondes Anblick
auf dem Wasser macht die Mädchen schwach,
und man spricht von eines Mannes Schönheit,
der ein Weib verfiel: dass ich nicht lach’!
Wo ich Liebe sah und schwache Knie,
war’s beim Anblick von Marie!
Und das ist sehr bemerkenswert.
Gute Mädchen lieben nie
einen Herrn, der nichts verzehrt,
doch sie können innig lieben,
wenn man ihnen was verehrt.
und der Grund ist: Geld macht sinnlich,
wie uns die Erfahrung lehrt.
Und der Grund ist: Geld macht sinnlich,
wie uns die Erfahrung lehrt.
Ach, was soll des roten Mondes Anblick
auf dem Wasser, wenn der Zaster fehlt?
Und was soll da eines Mannes oder Weibes Schönheit,
wenn man knapp ist und es sich verhehlt?
Wo ich Liebe sah und schwache Knie
war’s beim Anblick von Marie!
Und das ist bemerkenswert:
Wie soll er und wie soll sie
sehnsuchtsvoll und unbeschwert
Auf den leeren Magen lieben?
Nein, mein Freund, das ist verkehrt!
Frass macht warm und Geld macht sinnlich,
Wie uns die Erfahrung lehrt.
Frass macht warm und Geld macht sinnlich,
Wie uns die Erfahrung lehrt.
Sieben
Elefanten hatte Herr Dschin
und da war dann noch der achte.
Sieben waren wild und der achte war zahm
und der achte war's der sie bewachte.
Trabt
schneller!
Herr Dschin hat einen Wald
Der muss vor Nacht gerodet sein
Und Nacht ist jetzt schon bald!
Sieben
Elefanten roden den Wald
Und Herr Dschin ritt hoch auf dem achten.
All den Tag Nummer acht stand hoch auf der Wacht
Und sah zu, was sie hinter sich brachten.
Grabt
schneller!
Herr Dschin hat einen Wald
Der muss vor Nacht gerodet sein
Und Nacht ist jetzt schon bald!
Sieben
Elefanten wollten nicht mehr
Hatten satt das Bäumeabschlachten.
Herr Dschin war nervös, auf die sieben war er bös
Und gab ein Schaff Reis dem achten.
Was soll
das?
Herr Dschin hat einen Wald
Der muss vor Nacht gerodet sein
Und Nacht ist jetzt schon bald!
Sieben
Elefanten hatten keinen Zahn
Seinen Zahn hatte nur noch der achte.
Und Nummer acht war vorhanden, schlug die
sieben zuschanden
Und Herr Dschin stand dahinten und lachte.
Grabt
weiter!
Herr Dschin hat einen Wald
Der muss vor Nacht gerodet sein
Und Nacht ist jetzt schon bald!
Alles, was wahr ist,
kann leise sein.
Leise reifen die Früchte.
Blätter fallen still.
Stumm deckt der Schnee sie,
sacht friert der See ein -
Tod kommt wie Schlaf
Zeugung ist schweigend.
Sonnenlicht schreit nicht.
Niemand hört es, wenn der Schnee vergeht.
Alle Gräser kommen aus der Erde -
stumm.
Wenn sich Blüten öffnen,
dröhnt es nicht.
Alles, was wahr ist,
kann leise sein.
Für unser Ohr.
Kein Mensch kann hören,
was die Eule hört.